Tiefengrundwasser-Heizzentrale für das Fernwärmenetz in Muri-Gümligen: Das Projekt schreitet weiter voran

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Fernwärme

Die technische Gesamtstrategie des Fernwärmenetzes der gbm basiert auf zehn Fernwärmegebieten mit einem zusammenhängenden Leitungsnetz und sechs Heizzentralen. Eine der Grundlast-Heizzentralen soll mit Tiefengrundwasser im Gebiet Manneried betrieben werden. Bis es soweit ist, müssen umfangreiche Abklärungen getroffen und ein komplexer Bewilligungsprozess bewältigt werden. Dieses Teilprojekt wird laufend vorangetrieben.

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Bohrung Tiefengrundwasser im Manneried

Die technische Gesamtstrategie des Fernwärmenetzes der gbm basiert auf zehn Fernwärmegebieten mit einem zusammenhängenden Leitungsnetz und sechs Heizzentralen. Eine der Grundlast-Heizzentralen soll mit Tiefengrundwasser im Gebiet Manneried betrieben werden. Bis es soweit ist, müssen umfangreiche Abklärungen getroffen und ein komplexer Bewilligungsprozess bewältigt werden. Dieses Teilprojekt wird laufend vorangetrieben.

Das technische Konzept des Fernwärmenetzes Muri-Gümligen sieht vor, dass die geplante Tiefengrundwasser-Heizzentrale dereinst mehr als 65 Prozent der benötigten Heizwärme für das Netz liefert.

Dazu muss die nachhaltige Energiequelle eine Leistung von mindestens 9 Megawatt erbringen können. Gelingt dies, kann Muri-Gümligen in Zukunft von einem grossen Vorteil profitieren: Man nutzt eine lokale, erneuerbare und praktisch unerschöpfliche Energiequelle mit hoher Preisstabilität.

Die Probebohrungen und Pumpversuche haben gezeigt, dass im Gebiet Manneried genügend Energie vorhanden ist, um den Bedarf zu decken. Die erwartete Leistung liegt zwischen 9 und 15 Megawatt. Weitere Probebohrungen im Plattacker sollen dies nun bestätigen. Der geologische Bericht dazu wird im April 2025 erwartet.

Je grösser das Energiepotenzial ist, das sich aus den Ergebnissen ergibt, desto vorteilhafter ist dies natürlich für die gbm und die Gemeinde. Beispielsweise insofern, als dass bei Energie Wasser Bern ewb Interesse an einer Zusammenarbeit mit den gbm besteht, in Bezug einer möglichen Fernwärmeversorgung in Bern Ost.

Bis dahin ist noch einiges an Projektarbeit zu leisten. Die Anlage ist nach den bereits vorgenommenen rechtlichen Abklärungen bewilligungsfähig, allerdings ist das Verfahren sehr anspruchsvoll. Angefragt wurde – unter anderem – über das Amt für Gemeinden und Raumordnung (AGR) die Eidgenössische Natur- und Heimatschutzkommission (ENHK). Aus heutiger Sicht gehen die gbm davon aus, dass bei weiterhin positivem Verlauf des Verfahrens die geplante Wärmelieferung ab 2030 erfolgen kann

Der Energieträger Tiefengrundwasser

Tiefengrundwasser ist Grundwasser, das grossflächig von gering durchlässigen Schichten überdeckt ist, vom ersten Grundwasserstock abgetrennt ist und nicht unmittelbar durch Versickerung von der Oberfläche her gespeist wird. Es liegt je nach geologischen Randbedingungen in Tiefen von mehreren hundert Metern bis maximal 3000 Metern und weist eine Verweilzeit von mindestens mehreren Jahrzehnten auf. Im Gebiet Manneried kann mit einer konstanten Temperatur von gleichbleibend +15 °C gerechnet werden. Für die thermische Nutzung des Grundwassers werden in der Regel zwei oder mehr Brunnen gebaut, einer bis zwei für die Entnahme und einer für die Rückführung. Das thermische Prinzip ist das gleiche wie bei einer Erdsondenheizung. Das heisst es wird Wärme entnommen und für das Fernwärmenetz genutzt und das dabei um ca. +3 °C abgekühlte Wasser wird wieder in die tiefe Grundwasserschicht zurückgeführt. Im Gegensatz zur Geothermie wird beim Energieträger Tiefengrundwasser nicht auf Gesteinsschichten zugegriffen.

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gbm Team Calame Rene
René Calame
Leiter Energie und Wärme, Mitglied der Geschäftsleitung
Gerne gebe ich Ihnen Auskunft zum Energieträger Tiefengrundwasser.