Einwandfreie Qualität

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Wasser

Seit 1. Januar 2020 ist die Gemeinde Muri-Gümligen einer von insgesamt 17 Aktionären der Wasserverbund Region Bern AG (WVRB AG). Diese ist zuständig für die Fassung, den Transport und die Speicherung des Wassers sowie für die Abgabe ins Netz der Aktionäre, d.h. der Mitgliedgemeinden.

Ebenso zu den Aufgaben des Wasserverbundes gehört die Kontrolle der Trinkwasserqualität. Als Verfahrensingenieur bei der WVRB AG verantwortet Bruno Burkhalter, dass das Trinkwasser einwandfrei an die Mitglieder abgegeben wird: «Wir haben eine gute Trinkwasserqualität in unserem Einzugsgebiet, wir haben die Pestizidhöchstwerte im Griff.»

Bruno Burkhalter, Verfahrensingenieur bei der WVRB AG.

Waren es früher die Elritzen, kleine Süsswasserfische, mit deren Hilfe man die Trinkwasserqualität feststellte, übernimmt heute diesen Part die Technik. Bruno Burkhalter steht im eigentlichen Herzstück der Anlage im Pumpwerk Schönau:
ein hochmodernes Panel, das vollautomatisch und laufend die Trinkwasserqualität im Bereich der Trinkwasserfassung in Kiesen analysiert und verschiedenste Werte misst.

Burkhalter ist Verfahrensingenieur bei der WVRB AG und unter anderem für die Trinkwasserqualität zuständig. Die Analytik sei heute viel ausgeprägter als noch vor etwa 15 Jahren. Neben der Leitfähigkeit, dem pH-Wert oder dem Grad der organischen Verunreinigung wird etwa auchdie Trübung gemessen. «Der Richtwert nach Lebensmittelgesetz wäre ein Wert von 1,0 FNU – wir haben aktuell einen Wert von 0,009 FNU», wie Bruno Burkhalter nicht ohne Stolz den Wert vom Panel abliest. Insgesamt sei die Trinkwasserqualität im Einzugsgebiet der WVRB AG gut. Mit der Aufgabe der meisten Quellgebiete habe die Qualität gesteigert werden können, so Burkhalter. Die Quellen lagen oftmals in der Landwirtschaftszone, entsprechend war das Wasser teilweise mit Pestiziden kontaminiert – zwar noch unterhalb der Grenzwerte, aber immerhin messbar. Da ausreichend andere Fassungen im Verbund mit darin sind, konnten die teilweise belasteten Quellen nun aufgegeben werden. Mit der Gemeinde Muri-Gümligen kamen vor rund einem Jahr nochmals insgesamt über eine Million Kubikmeter Trinkwasser pro Jahr dazu und mit der Wehrliau eine Fassung mit einwandfreiem Trinkwasser ohne Pestizidnachweis.

Lückenlose Überwachung

Insgesamt sieben Personen überwachen im Wasserverbund die Trinkwasserqualität, abwechselnd im Pikettdienst – darunter auch Bruno Burkhalter. Er sei eigentlich ein Quer­einsteiger in dieser Branche. Als Lebensmittelingenieur HTL kennt sich Burkhalter aber mit flüssigen Medien aus. Und Trinkwasser sei ja auch ein Lebensmittel. «Früher war ich in der Milchwirtschaft tätig, was meiner jetzigen Tätigkeit gar nicht so unähnlich ist, nur sind es halt nicht mehr 50 Kubikmeter, sondern 500 bis 25 000 Kubikmeter Flüssigkeit, für die ich zuständig bin.»

Neben der Trinkwasserqualität ist Bruno Burkhalter auch zuständig für die Verrechnung der Wassermengen an die Mitglieder des Verbundes. In Sachen Wasserverbrauch habe das Corona-­Jahr seine Auswirkungen gezeigt, so Burkhalter. Das häufige Händewaschen falle da kaum ins Gewicht, vielmehr aber die Toilettenspülung. So sei denn auch das Homeoffice deutlich spürbar gewesen. «Der Wasserver­brauch in der Stadt Bern und in Ittigen ist im Corona-Jahr stark zurückgegangen, da dort die Bundesbetriebe ange­siedelt sind.»