Monatliche Kontrolle der Sonderbauwerke

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Abwasser

Einmal pro Monat kontrolliert das Team von Roland Spälti die sogenannten Sonderbauwerke. Dazu gehört unter anderem das Abwasserpumpwerk im Gebiet Melchenbühl in Gümligen.

Bis vor zwei Jahren musste das Pumpwerk allerdings deutlich häufiger kontrolliert werden – das Problem waren die Feuchttücher, welche die Pumpen regelmässig verstopften. Die Lösung für das Problem war ein Häcksler, der an der Pumpe angebracht wurde und die Feuchttücher zerkleinert. Nach erfolgreichem Testbetrieb mit dem ersten Häcksler haben die gbm nun im vergangenen Jahr das zweite Gerät installiert.

Story Abwasser 2021
Roland Spälti, Leiter Abwasser und Tiefbau bei den Gemeindebetrieben Muri (gbm)

Es sind zwei kleine Geräte, die den Alltag des Werkhofteams von Roland Spälti deutlich einfacher machen. «Die Pumpen unseres Abwasserpumpwerks waren laufend verstopft», erzählt Roland Spälti, Leiter Abwasser und Tiefbau bei den Gemeindebetrieben Muri (gbm). Das Problem sind die Feuchttücher: «Bis vor einigen Jahren waren Feuchttücher noch kaum in Gebrauch, heutzutage werden sie jedoch für uns wie auch für die Abwasserreinigungsanlagen (ARA) zunehmend zum Problem.» Da sich die Feuchttücher nicht auflösen – oder zumindest nicht in der kurzen Zeit zwischen Toilette und Pumpwerk –, kam es immer wieder zu Störun­gen an den Abwasserpumpen. Abhilfe schafft da ein Häcks­ler, der die Feuchttücher zerkleinert, bevor das Abwasser in die Pumpe fliesst. Vor rund zwei Jahren installierten die Gemeindebetriebe den ersten Häcksler. Nach erfolgreichem Testbetrieb haben die gbm im vergangenen Jahr nun den zweiten Häcksler in Betrieb genommen. «Seit da musste mein Team kaum mehr ausrücken, um die Pumpen zu reini­gen», so Spälti.

Sanierung nach rund 80 Jahren

Neben dem Unterhalt und dem reibungslosen Funktionieren der bestehenden Anlagen gehört auch der Werterhalt der Abwasserleitungen zu den Aufgaben von Roland Spälti. «Abwasserleitungen werden rund 80 Jahre alt, danach sollte eine Sanierung in Betracht gezogen werden.» Da ein Neu­bau von Abwasserleitungen aufgrund der Tiefe, in der die Leitungen verlegt sind, ziemlich kostenintensiv wäre, werden die Leitungen heute in den meisten Fällen lediglich saniert. Die Sanierung erfolgt mit einem sogenannten Inlining­ verfahren: Dabei wird ein mit Harz getränkter Schlauch in die bestehende Leitung eingezogen, sodass diese wieder dicht ist. Die neue Leitung kann von Schacht zu Schacht eingezo­gen werden, dadurch entfallen aufwendige Aushubarbeiten. «Mit diesem Verfahren halten die Leitungen nochmals gut 50 Jahre – was danach kommt, wissen wir aktuell noch nicht.» Pro Jahr sanieren die Gemeindebetriebe rund ein bis zwei Kilometer der gemeindeeigenen Leitungen. Gemäss Spälti ist bis jetzt etwa die Hälfte der Leitungen auf dem Gemeindegebiet saniert, was eine sehr gute Quote sei. Doch die gemeindeeigenen Leitungen machen nur einen kleinen Teil des Abwassersystems aus, das Netz an privaten Leitungen ist etwa doppelt so gross. Für die Sanierung der privaten Leitungen sind ausschliesslich die Liegenschafts­ besitzerinnen und ­besitzer zuständig. Mit Kanal­TV wird kontrolliert, ob die Leitungen noch intakt sind. Wenn nicht, fordern die Gemeindebetriebe die Hausbesitzerinnen und Hausbesitzer auf, die Leitungen zu sanieren. Eineinhalb Jahre haben die Hausbesitzerinnen und Hausbesitzer Zeit für die Sanierung, danach schickt Roland Spälti ein Erinne­rungsschreiben. «Spätestens dann erinnern sich viele wieder daran und nehmen die Sanierung in Angriff.»